Bädergeschichte
FLUSSBADEANSTALT AM MAIN
Das erste öffentliche Schwimmbad in Wertheim wurde Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet. Bekanntmachung
1890 beschloss dann der Gemeinderat der Stadt Wertheim, eine neue Badeanstalt am Main einzurichten. Flussbadeanstalten aus Holzwaren zur damaligen
Zeit sehr verbreitet. Der nebenstehende Grundriss zeigt die Planung der ersten Wertheimer Badeanstalt.
Festgelegte Badezeiten regelte die getrennte Nutzung durch Frauen und Männer. Hintergrund war, dass Frauen und Männer zu dieser Zeit das Bad nur getrennt benutzen durften. In den dreißiger Jahren forderten die Frauen aber angenehmere Badezeiten, da die bestehenden Nutzungszeiten nicht mehr zeitgemäß waren.
Auf diese Forderungen sind die Behörden eingegangen.
Die Badeanstalt wurde später an einen Bademeister/Schwimmlehrer verpachtet. Für den Pächter war es nicht immer leicht, die laufenden Kosten durch die Eintrittsgelder zu decken. So bat der Pächter mehrmals um Verringerung oder Aufschiebung der Pachtgebühren, wie die Korrespondenz zwischen Bade- und Bürgermeister belegt.
1930 wurde die Badeanstalt saniert. Laut Archivaufzeichnungen betrug die Gesamtlänge 44 m, die Breite 15 m. Es gab 20 verschließbare Einzelkabinen, eine Wechselkabine, ein Kastenbad, ein Brausebad (Dusche) sowie Räume für das Bäderpersonal. Das Schwimmbecken hatte eine Länge von 29 m und eine Breite von 10 m. Es gab auch ein Kinderbecken mit einer Größe von 13 m²
1931 feierte der Bademeister der Wertheimer Badeanstalt sein 40-jähriges Dienstjubiläum.
1939 plante die Stadt Wertheim die Badeanstalt zu verkaufen und ein neues Schwimmbad zu bauen, da die alte Einrichtung für die wachsende Bevölkerung der Stadt zu klein war.
ALTES TAUBERSCHWIMMBAD
Über das alte Tauberbad gibt es nur wenig schriftliche Aufzeichnungen.
Es entstand aus einem Kneippbad und gehörte damals der Fürstenfamilie von Löwenstein.
1933 wurde das Tauberbad von der Fürstenfamilie an einen Kneippverein verpachtet.
1939 hat die Stadt Wertheim das Tauberbad von der Fürstenfamilie zu Löwenstein käuflich erworben.
1948 wurde das Tauberbad saniert und erweitert.
1964 erfolgte die Schließung des Tauberbades
FREI- UND HALLENBAD WERTHEIM
Im August 1963 begann man mit dem Bau des Freibades in den Christwiesen, der unter anderem durch eine groß angelegte Spendenaktion von Wertheimer Bürgern und Firmen unterstützt wurde. Aus diesem Spendenaufruf wurden Einnahmen in Höhe von 250 TDM erzielt, was die Bedeutung eines öffentlichen Bades für die Wertheimer Bürger unterstreicht.
Zum Bau gehörten:
- ein Schwimm- und Sprungbecken mit einer 1-, 3-, und 5-m-Sprunganlage
- ein Nichtschwimmerbecken mit doppelter Betonrutsche
- Umkleide- und Sanitärbereiche
Die Kosten für den Bau des Schwimmbades betrugen 2,1 Millionen D-Mark.
Am 18. Dezember 1964 wurde die Kleinschwimmhalle in Betrieb genommen.
Vorwiegend wurde die Kleinschwimmhalle für die Nutzung des Schulsportes geplant. Um die Halle auch für die Bevölkerung, bis zur Planung und den Bau eines größeren Hallenbades zugänglich zu machen, wurde in der Rohbauphase die Kleinschwimmhalle um zusätzliche Umkleidebereiche erweitert.
Im Mai 1965 war es endlich so weit, das Freibad in den Christwiesen wurde feierlich eröffnet.
Zwei Jahre später erhielt das Freibad weiteres Kinderplanschbecken. Um das Badewasser im Freibad an kühleren Tagen zu erwärmen, wurde 1976 eine Wärmepumpe installiert. Es folgte außerdem die Erweiterung des Neben- und Technikgebäudes. Für das Planschbecken wurde 1985 eine eigene Umwälzanlage zur Wasseraufbereitung eingebaut.
Mitte der 80er-Jahren war eine Modernisierung des Wertheimer Freibades erforderlich. Im November 1987 wurde die erste Planungsstudie für die Weiterentwicklung des Freibades vorgelegt. Nach der Besichtigung anderer Bäder gab der Gemeinderat der Stadt Wertheim 1991 die Zustimmung zur Sanierung des Freibades.
Am 11. Juni 1993 wurde das neue Freibad eröffnet.
Die Sanierung brachte folgende Veränderungen und Erweiterungen mit sich.
- Kompletter Umbau aller Becken
- Neubau eines Kinderplanschbeckens mit Wasserspielbereich und Kleinrutsche
- Bau eines Mutter-Kind-Gebäudes mit Sanitärbereich
- Attraktionsbereich für das Nichtschwimmerbecken
- 70 m Großwasserrutsche
- Sprudelliegen, Wildwasserkanal, Nackenduschen, Massagedüsen
- Wasserpilz
- Bau einer Solaranlage
- Modernisierung der gesamten Wasseraufbereitungsanlagen, Neuverlegung aller Rohrleitungen
- Erweiterung und Sanierung der Technik- und Nebenräume sowie der Sanitäranlagen und Umkleidebereiche
Die Kosten für die Sanierung betrugen rund 7 Millionen DM.
Im Jahr 1997 wurde die Wasseraufbereitungs-, Heizungs- und Lüftungsanlage des Hallenbades modernisiert. Die Bädergesellschaft Wertheim mbH wurde 2002 gegründet. Das Freibad erhielt ein vollautomatisches Kassensystem. Im August 2004 übernahm die Stadtwerke Wertheim GmbH die Betriebsführung der Bädergesellschaft.